Schenkung der Privatbibliothek von Karl Kardinal Lehmann

Karl Kardinal Lehmann 2008 in seiner Bibliothek.
Foto:?Bistum Mainz, Barbara Nichtwei?
Ein wesentlicher Teil der Privatbibliothek des früheren Mainzer Bischofs, Karl Kardinal Lehmann (1936-2018), wird von der Universit?tsbibliothek der Humboldt-Universit?t zu Berlin übernommen, die damit ihren Bestand für das 2019 gegründete Institut für Katholische Theologie (IKT) erg?nzt. Das Bistum Mainz und die Humboldt-Universit?t haben in einem Schenkungsvertrag geregelt, dass aus der nachgelassenen Bibliothek die Best?nde zur katholischen Dogmatik und Ethik sowie zur christlichen Gesellschaftslehre und Pastoraltheologie mit einem Umfang von rund 12.000 B?nden nach Berlin gehen.
?Aufgrund der historischen Situation sind unsere theologischen Bibliotheksbest?nde bisher vor allem evangelisch ausgerichtet. Durch die ?bernahme des katholisch-theologischen Kernbestandes der Bibliothek Kardinal Lehmanns k?nnen in idealer Weise vorhandene Lücken der Universit?tsbibliothek im Bereich der katholischen Theologie geschlossen werden. Die Schenkung erleichtert uns den retrospektiven Bestandsaufbau in hohem Ma?e. Wir sind dem Bistum Mainz dafür und für die ausgezeichnete Zusammenarbeit sehr dankbar,“ sagt die Pr?sidentin der Humboldt-Universit?t zu Berlin, Frau Prof. Dr.-Ing. Dr. Sabine Kunst.
Im Anschluss an den Umzug im April werden die Bücher durch die Universit?tsbibliothek katalogisiert und den Studierenden und Wissenschaftlern des IKT zur Verfügung gestellt. Der verbleibende Teil von Lehmanns Bibliothek wird im Sommer aus dem früheren Haus von Kardinal Lehmann zun?chst zur Katalogisierung nach Ingelheim in das Pfarrheim von St. Paulus ausgelagert. Da allein für diese Katalogisierung ein Zeitraum von zwei Jahren veranschlagt wird, ist eine endgültige Entscheidung für den Verbleib dieses Bestandes noch nicht gefallen.
Weihbischof Bentz: Auch künftig gute Dienste für die Wissenschaft ?Ich bin sehr froh, dass mit der Schenkung des wesentlichen theologischen Bestandes ein gro?er Teil der Privatbibliothek von Kardinal Lehmann auch künftig für die Wissenschaft gute Dienste leisten wird“, betont der Mainzer Weihbischof und Generalvikar, Dr. Udo Markus Bentz, der den Nachlass des Kardinals verwaltet. ?Kardinal Lehmann ist auch als Bischof stets Wissenschaftler geblieben und hat seine Bibliothek nicht nur ausgiebig für seine Arbeit als Bischof und Theologe genutzt, sondern er wusste tats?chlich auch immer, wo welches Buch zu finden war. Bisher war die Bibliothek noch nicht bibliographisch erfasst. Mit dem IKT der Humboldt-Universit?t zu Berlin haben wir einen Partner gefunden, der den wissenschaftlichen Wert dieser Bibliothek zu sch?tzen und gut zu nutzen wei?.“
Zukunft der Bücher an der Humboldt-Universit?t
Der Leiter des IKT, Prof. Dr. Georg Essen, zeigt?sich ebenfalls erfreut, für das Institut gleich zu Beginn eine so umfassende Bibliothek zur Verfügung zu bekommen. Dies ist auch der Unterstützung durch das Erzbistum Berlin zu verdanken. Die Bücher der umfassenden und aktuellen Sammlung werden in der Zweigbibliothek Theologie ihren Platz neben den evangelischen Best?nden finden. ?Man h?tte sich in der Tat keinen besseren Ort für die Lehmann-Bibliothek vorstellen k?nnen als ihre Unterbringung im Geb?ude der Theologischen Fakult?t. Umso sch?ner ist, dass es künftig in den R?umen unseres Instituts eine Gedenkvitrine für Kardinal Lehmann geben wird. Das Eine sind die Bücher, die er uns vermacht hat. Das Andere aber ist die bleibende Erinnerung an einen gro?en Theologen und Religionsintellektuellen. ?ber viele Jahre hinweg hat er sich für den Ausbau der katholischen Theologie hier in Berlin stark gemacht und eingesetzt. Auch dafür gebührt ihm Dank“, so Essen.
Wachsen und Werden der Lehmann-Bibliothek
Als Karl Lehmann im Herbst 1983 zur ?bernahme des Bischofsamtes (Weihe 2. Oktober) nach Mainz zog, brachte er bereits erhebliche Bücherbest?nde von seinem früheren Wohnort in Bollschweil bei Freiburg mit. Schon zu seiner Zeit als Professor für unter anderem Dogmatik (1968-1971 in Mainz; 1971-1983 in Freiburg) war seine Bücherliebe und Sammelleidenschaft bekannt.
Diese Best?nde sind dann in Mainz durch konstante Zuk?ufe aus seinen Privatmitteln sowie unz?hlige Buchgeschenke kontinuierlich angewachsen und wurden von Lehmann auf neue Felder kirchlicher Diskussionen sowie gesellschaftlicher Entwicklungen thematisch stark ausgeweitet. Zugleich wurde die Bibliothek stets aktuell gehalten, doppelt vorhandene Bücher abgegeben, überholte Bücher immer wieder aussortiert sowie einige ?ltere Best?nde als Dauerleihgabe ausgelagert.
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Tobias Blum
Pressesprecher
Bisch?fliche Pressestelle Mainz
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Cordula de Pous
Pressereferentin
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Tel.: 030 2093-12714?
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