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Ein islamisches und ein katholisches Institut sollen eingerichtet werden

Im Akademischen Senat gab es dazu erste 三亿体育·(中国)官方网站

Michael Borgolte
Prof. Dr. Michael Borgolte,
Foto: Matthias Heyde

Geht alles nach Plan, dann wird es zum Wintersemester 2019/20 neue Forschungsschwerpunkte sowie Bachelor-, Kombibachelor- und Masterstudieng?nge an den zwei noch zu gründenden Instituten für Islamische und Katholische Theologie an der Humboldt-Universit?t zu Berlin (HU) geben. Erste 三亿体育·(中国)官方网站 über Professuren, Inhalte und Anknüpfungspunkte zu anderen F?chern gaben die Planungsverantwortlichen auf der Sitzung des Akademischen Senats (AS) am 24. April 2018.

So sind für das Institut für Islamische Theologie (IIT) vier etatisierte Professuren geplant, au?erdem sind zwei Forschungsprofessuren beim Bundesministerium für Bildung und Forschung beantragt, berichtete Prof. Dr. Michael Borgolte, Gründungsbeauftragter des IIT. ?Bei der geplanten Denomination der Professuren haben wir uns von drei Gesichtspunkten leiten lassen: Sie sollten für die Ausbildung von Personal für die Moscheegemeinden, für den Schulunterricht und für seelsorgerische T?tigkeit (Fürsorgewesen) geeignet sein.“

Ein wichtiges Anliegen mehrerer AS-Mitglieder ist, dass ein wissenschaftlicher Austausch und interdisziplin?re Zusammenarbeit zwischen dem IIT und anderen Instituten der Geistes- und Kulturwissenschaften der HU stattfinden. Ein Anliegen, das auch Borgolte teilt. ?Die Professuren sollen anschlussf?hig für eine Reihe von bestehenden F?chern an unserer Universit?t sein, sie sollten schlie?lich sunnitische und schiitische Theologie umfassen und vergleichende islamische Theologie erm?glichen.“

Kürzlich machte die Gründung des Beirats des IIT Schlagzeilen in den Medien. Nachdem an der von Borgolte geleiteten Arbeitsgruppe ?Islamische Theologie“ fünf Verb?nde mitgewirkt hatten, haben sich nunmehr die Islamische Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden Deutschlands, der Zentralrat der Muslime sowie die Islamische F?deration in Berlin e.V. bereit erkl?rt, den ausgehandelten Vertrag mit der HU und dem Berliner Senat zu unterschreiben. Der Vertrag regelt die Rechte und die Arbeitsweise des Beirates.

Welche Funktion hat der Beirat?

Er hat ein Vetorecht für Berufungslisten (kann aber selbst keine Vorschl?ge machen), wirkt an der Einrichtung von Studieng?ngen mit und muss den Studien- und Prüfungsordnungen zustimmen. ?Alle diese Rechte entsprechen denjenigen, die den christlichen Kirchen bei der katholischen beziehungsweise evangelischen Theologie einger?umt werden und gem?? unserer Verfassung auch einger?umt werden müssen. Es handelt sich also keineswegs um ein islamisches Sonderrecht“, informierte Borgolte. Der Historiker ist optimistisch, dass sich der Beirat bis Ende 2018 konstituieren wird, denn erst dann wird er erstmals gebraucht – wenn die ersten Berufungslisten vorliegen.

Institut für Katholische Theologie an der HU

Die Gründung eines Instituts für Katholische Theologie basiert auf dem Hochschulvertrag für die Jahre 2018 bis 2022 zwischen dem Land Berlin und der Humboldt-Universit?t. ?Er sieht vor, dass das Institut für Katholische Theologie, das zur Zeit an der Freien Universit?t besteht, an die HU verlagert und zu einem gr??eren Institut ausgebaut wird“, führte Prof. Dr. Dominik Perler aus. Er ist Vorsitzender der Arbeitsgruppe, die ein Konzeptionspapier zur Institutsgründung vorgelegt hat. ?Das Institut soll zwei gegenw?rtige Entwicklungen aufnehmen, die religi?se Pluralisierung und S?kularisierung der Gesellschaft. Christliche Glaubensgemeinschaften müssen sich fragen, welchen Platz sie in einer s?kularen Welt einnehmen, wie sie sich gegenüber nicht-religi?sen Lebensformen verhalten wollen und wie sie die eigene Lebensform begründen k?nnen“, berichtete Perler über die thematischen Herausforderungen, die auch wissenschaftlich untersucht werden sollen.

Das Institut ist mit fünf Professuren ausgestattet. Hinzu kommt eine Professur der Guardini Stiftung. ?Die Professuren sind auf das Profil einer theologischen Anthropologie mit globaler beziehungsweise globalgeschichtlicher Perspektive ausgerichtet“, sagte Philosoph Perler. Diese globalgeschichtliche Perspektive, die auch in anderen F?chern angewandt wird, bedeutet, um ein Beispiel zu nennen, dass es nicht nur um die Auswirkungen der Missionierung durch die katholische Kirche geht, sondern auch um den Einfluss anderer Religionsgemeinschaften auf das Christentum. ?Es gilt dann zu erforschen, wie im Austausch mit anderen Glaubensgemeinschaften eine katholische Identit?t entstanden ist, wie sich diese Identit?t in verschiedenen historischen Epochen und L?ndern ver?ndert hat.“

Das Institut soll eng mit anderen wissenschaftlichen Institutionen, die sich in Lehre und Forschung mit Religion besch?ftigen, zusammenarbeiten. Dies sind an der Humboldt-Universit?t die Theologische Fakult?t und das entstehende IIT, an der Freien Universit?t das Institut für Judaistik und in Potsdam das Abraham Geiger Kolleg, das Institut für Jüdische Studien und das Kanonistische Institut. Au?erdem soll das Institut mit anderen geistes-und sozialwissenschaftlichen Instituten, aber auch mit den Lebenswissenschaften der HU zusammenarbeiten.

Auf der kommenden Sitzung des AS am 15. Mai werden die Institute und ihre Konzepte weiter diskutiert.

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