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Managergeh?lter an Leistung koppeln

Humboldt-Universit?t stellt aktuelle Studie vor

Die Vorstandsvergütung in den DAX 30-Unternehmen ist erst in den letzten Jahren stark gestiegen und hat sich von der Entwicklung der Vergütung der Besch?ftigten in diesen Unternehmen abgekoppelt. Zu diesem Ergebnis kommt eine von Professor Schwalbach an der Humboldt-Universit?t erstellte Langzeitstudie zur Entwicklung der Vorstandsvergütung in den
DAX 30 Unternehmen.

Am Mittwoch, den 12.12.2007 um 18 Uhr wird Professor Schwalbach vor diesem Hintergrund ein Interview zum Thema "Bürgerschaftliches Engagement" geben (Inforadio und Initiative Hauptstadt).

Die Vergütungsstudie erfasst die Vorstandsvergütung im Zeitraum von 1987-2006. Hervorstechendes Ergebnis: Ab Mitte der neunziger Jahre ist ein starker Anstieg der Vergütung zu beobachten. In den vergangenen zehn Jahren hat sich die Pro-Kopf-Vergütung der DAX30-Vorst?nde im Durchschnitt mehr als verdreifacht und ist damit doppelt so stark gestiegen wie in der Dekade zuvor. Im Vergleich zu der Vergütung der Mitarbeiter in den betreffenden Unternehmen verdient ein Vorstandsmitglied in den DAX30-Unternehmen im Jahr 2006 im Durchschnitt das 44-fache eines Mitarbeiters, w?hrend es vor zehn Jahren noch das 19-fache und vor fünf Jahren immerhin ?nur’ das 25-fache war.

Für Professor Schwalbach gibt es für die ?Entkopplung’ der Vorstandsvergütung von der Vergütung der übrigen Mitarbeiter
unterschiedliche Gründe. Der wichtigste: Der Aufsichtrat besch?ftigt sich nur unzureichend mit der Vorstandsvergütung. Zweiter Grund: Die mangelnde Verknüpfung der Vergütung an die erbrachte Leistung der Vorst?nde. Aufsichtsr?te in Unternehmen, an denen der Staat beteiligt ist, weisen in diesem Zusammenhang die gr??ten Defizite auf. Grund genug für Professor Schwalbach der Politik eine scheinheilig geführte Diskussion vorzuwerfen, da die Politiker einerseits diese Geh?lter in der Aufsichtratssitzung absegnen und au?erhalb der Sitzungen sich über die H?he der Geh?lter beklagen. Verantwortung für die Entwicklung der Vorstandsvergütungen trifft laut Schwalbach jedoch auch die Arbeitnehmervertreter sowie die Gewerkschaften in den Aufsichtsr?ten, da sie einerseits zweistelligen Zuwachsraten bei der Vorstandsvergütung zustimmen und andererseits mit dem Arbeitgeber Gehaltserh?hungen für die Mitarbeiter aushandeln, die sich an der Inflationsrate orientieren.

Von der Festlegung einer H?chstgrenze für Vorstandsgeh?lter h?lt Professor Schwalbach nichts. Die Festlegung der Vergütungsh?he und die Zusammensetzung der Vergütung muss Sache der Aufsichtsr?te bleiben. Jedoch würde eine erweiterte Transparenz über die Vergütungspraxis den Druck auf die Aufsichtsr?te erh?hen, die H?he der Vergütung an die
Vorstandsleistung zu knüpfen. Empfehlenswert w?re, so Professor Schwalbach, die Entwicklung der Vorstandsvergütung mit der Mitarbeitervergütung zu verknüpfen. So k?nne man zum Ausdruck bringen, dass die erbrachte Unternehmensleistung das Ergebnis der Arbeit der gesamten Belegschaft des Unternehmens und nicht ausschlie?lich der Leistung des Vorstands ist. Dies würde jedoch bedingen, dass die Vergütungssysteme in den Unternehmen auf allen Ebenen eine gewichtige
Ergebniskomponente haben müssten.

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Prof. Dr. Joachim Schwalbach
Humboldt-Universit?t zu Berlin
Tel.: 0171-4830531

Die Studie ist über die folgende Adresse zug?nglich:
www.wiwi.hu-berlin.de/im

Christine Schniedermann
Tel.: +49 (0)30/2093-2090
Fax: +49 (0)30/2093-2447
E-Mail: christine.schniedermann@uv.hu-berlin.de
URL: www.hu-berlin.de