Konflikte k?nnen Innovationen f?rdern
Konflikte in Unternehmen: Bei diesem Stichwort schlagen viele
Personalchefs- und Manager die H?nde über dem Kopf zusammen. Der Grund:
Viele vermuten hinter Konflikten Innovationsbremsen, an die Zeit-,
Geld- und Ressourcenverschwendung gekoppelt sind, die dem Unternehmen
schaden. Doch weit gefehlt. Bei Innovationen sind Konflikte nicht nur
unvermeidlich, sondern auch nützlich – wenn man sie richtig austr?gt!
"Unternehmen k?nnen den Erfolg ihrer Innovationsbemühungen steigern,
wenn sie lernen, mit Konflikten produktiver umzugehen", resümiert
Professor Wolfgang Scholl die Ergebnisse seiner Studie, die über
zweieinhalb Jahre an der Abteilung für Organisations- und
Sozialpsychologie der Humboldt-Universit?t zu Berlin durchgeführt
wurde. Das Projekt "Conflict Emergence and Conflict Management in
Developing Innovations at the Interface of Silence and Industry: An
Interdisciplinary and Intercultural Approach", oder kurz; "Conflicts in
Innovation Processes" wurde von der VolkswagenStiftung finanziert.
Ziel der Analyse war es, die Genese von Innovationen in der Forschung
in der wissenschaftlichen Forschung und bei der Umsetzung in neue
Produkte oder Verfahren zu analysieren. Besondere Bedeutung kam dabei
der Analyse von Innovationsprozessen in zwei Hochtechnologien, n?mlich
der Gen- und Nanotechnologie, zu. Bei der Gentechnologie musste
aufgrund der kontroversen ?ffentlichen Debatte über den Eingriff in die
Lebensprozesse mit mehr Konfliktpotenzial gerechnet werden, als bei der
Nanotechnologie, einer der jüngsten und noch weniger etablierten
Wissenschaften, die zurzeit besonders gef?rdert wird. Bei der
H?ufigkeit von Konflikten und beim Umgang mit ihnen gab es jedoch keine
Unterschiede zwischen diesen beiden Bereichen.
Dagegen gibt es in der Wirtschaft mehr Konflikte und mehr unproduktive
Konflikthandhabung als in der Wissenschaft, weil sie meist st?rker
hierarchisiert ist? - und eine hierarchisierte Machtausübung zur
Konfliktl?sung ungeeignet bzw. unproduktiv ist. Zwar besteht in beiden
Bereichen, der Wirtschaft und Wissenschaft, noch die Tendenz, Konflikte
als nicht "sachgem??" und nicht "rational" anzusehen und als
Randerscheinung abzutun oder sogar zun?chst zu leugnen. Die Befragung
in Unternehmen und wissenschaftlichen Instituten zeigte aber, dass
intensive Konflikte einen deutlichen Einfluss auf den Verlauf von
Innovationsprojekten hatten. Wegen unterschiedlicher inhaltlicher
Auffassungen beim Vorsto? in wissenschaftliches und technologisches
Neuland und den damit verbundenen unterschiedlichen Interessen,
erweisen sich Konflikte bei Innovationen als unvermeidlich. Sie sind
daher am besten als gemeinsam zu l?sendes Problem aufzufassen. "Eine
offene, freundliche, den jeweils Anderen respektierende
Konfliktaustragung f?rdert neues Wissen zutage und bringt die Projekte
auch im Ablauf voran, und nützt so dem Fortschritt und letztlich dem
Erfolg der Projekte", erl?utert Prof. Scholl seine Studienergebnisse.
Konfliktvermeidung dagegen ist ein schlechtes Ideal, denn ohne
Auseinandersetzung wird auch weniger neues und besseres Wissen erzeugt.
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Prof. Dr. Wolfgang Scholl
Tel. (030) 2093-9330
E-Mail: schollwo@cms.hu-berlin.de
www.psychologie.hu-berlin.de/orgpsy/index.htm
Christine Schniedermann
Tel.: +49 (0)30/2093-2090
Fax: +49 (0)30/2093-2447
E-Mail: christine.schniedermann@uv.hu-berlin.de
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