Facetten des Populismus
Populismus entsteht oft in Krisensituationen, richtet sich gegen die etablierten Eliten, verspricht einen Ausweg aus der mangelnden politischen Repr?sentation des Volkes und stützt sich auf die Figur eines charismatischen Führers. Im Zentrum steht die Beziehung zwischen Führer und Volk und die Mobilisierung der Masse. Dies verweist auf die Gemeinsamkeiten und Verbindungen des Populismus mit anderen politischen Str?mungen und Ideologien, wie dem Faschismus. Populismus und Faschismus sind stark miteinander verwoben ohne jedoch identisch zu sein. Je nach Theorie kann der Faschismus als eine bestimmte Entwicklung des Populismus oder als ein scharf davon abgegrenztes Ph?nomen definiert werden. Eine von der Deutschen Forschungsgemeinschaft unterstützte Tagung an der Humboldt-Universit?t zu Berlin untersucht diese Grenzen.
Humboldt Universit?t zu Berlin
in Kooperation mit der Universit?t Bologna
8. und 9. Juli 2010
im Hauptgeb?ude der Universit?t
Unter den Linden 6, 10099 Berlin (R?ume 2103 und 3119)
Populismus ver?ndert sich in unterschiedlichen soziokulturellen Situationen und vermengt sich mit anderen politischen Ph?nomenen wie dem Faschismus, Autoritarismus, Kommunitarismus, Neo-Liberalismus und der Demokratie. Für die einen ist der Populismus eine Art Beginn der Politisierung, für andere ein Warnsignal für die Defekte der repr?sentativen Demokratie. Der Populismus ist der Demokratie inh?rent und steht ihr zugleich ambivalent gegenüber. ?Eine blo?e Beschreibung des Populismus als normales Merkmal medialisierter und personalisierter Politik in zeitgen?ssischen Demokratien greift daher zu kurz“, sagt die Organisatorin der Tagung, Dr. Paula Diehl vom Lehrbereich Theorie der Politik am Institut für Sozialwissenschaften der HU.
Die Vortr?ge widmen sich der Konturierung des Populismus, seinen historischen Manifestationen sowie seinen Bezügen und Unterschieden zum Faschismus. Dafür sollen das Verh?ltnis zwischen Populismus und Demokratie diskutiert und diejenigen Stellen aufgedeckt werden, an denen die Vermengungen und Divergenzen beider Ph?nomene sowie die Transformationen von Faschismus in Populismus stattfinden.
Herfried Münkler (HU Berlin) spricht beispielsweise zu Populismus und Elite, Stefano Cavazza (Università Bologna) zum Populismus und Faschismus in der Zwischenkriegszeit. Martin Reisigl (Universit?t Hamburg) vergleicht die Kennzeichen populistischer und faschistischer Rhetorik.
Das gesamte Programm unter: http://www.theorieblog.de/wp-content/uploads/2010/06/Facetten-des-Populismus_Tagungsprogramm.pdf
WEITERE INFORMATIONEN
Marc Holland-Cunz & Lucienne Wagner
Humboldt-Universit?t zu Berlin
Institut für Sozialwissenschaften
Lehrbereich Theorie der Politik
Universit?tsstra?e 3b
10117 Berlin
E-Mail: marcejena@gmx.de oder luci-w@web.de
Tel. 0176-64198431