Klimawandel und das Selbstverst?ndnis der Sozialwissenschaften
Im Angesicht des globalen Klimawandels entsteht zunehmend ein Gefühl dafür, dass sich nicht nur die physische Umwelt sondern auch die intellektuelle Landschaft ver?ndert. Diese gefühlte Herausforderung wird gen?hrt von wissenschaftlichen Arbeiten aller Richtungen, darunter auch von anthropologischen Forschungen in Gebieten, in denen Menschen bereits unter den lokal spürbaren Konsequenzen dieser Entwicklung leiden.
Es ist an der Zeit, sich den theoretischen Implikationen dieser Herausforderung zu stellen. Dies gilt insbesondere für die Ethnologie und die Sozialwissenschaften, die sich bisher mehr den menschlichen als den planetaren Dimensionen des Lebens gewidmet haben, mit der Pr?misse, dass Gesellschaften und Kulturen geschlossene Einheiten seien.
Climate change and the end of an era in the social sciences”
am Dienstag, 7. Dezember 2010 um 18 Uhr
Institut für Europ?ische Ethnologie
Mohrenstra?e 40/41, 10117 Berlin, Raum 311
Der Vortrag thematisiert die Notwendigkeit, globale Verflechtungen und lokale Gemeinschaften aus der Perspektive der gegenw?rtigen Realit?ten neu zu überdenken. Ausgehend von einem Fallbeispiel aus Gr?nland werden theoretische und methodologische Fragen adressiert: Die Ethnologie und die Sozialwissenschaften generell stehen derzeit an einem konzeptionellen und ethischen Scheidepunkt, der es erfordert, die Perspektiven zu erweitern, um den Herausforderungen des globalen Klimawandels zu begegnen.
Kirsten Hastrup ist Direktorin des Department of Anthropology an der Universit?t Kopenhagen. Sie leitet das von der Europ?ischen Union gef?rderte Projekt "Waterworlds", das die sozialen Antworten auf moderne Umweltkatastrophen erforscht. Zu ihren jüngsten Ver?ffentlichungen zu diesem Thema geh?ren: The Question of Resilience: Social Responses to Climate Change (ed., 2009); Destinies and Decisions: Taking the Life-World Seriously, in: Nature's End: History and the Environment, ed. Sverker S?rlin & Paul Warde (2009); A Place Apart: An Anthropological Study of the Icelandic World (1998).
Der Vortrag findet im Rahmen der Kolloquiumsreihe ?Decentering Europe. Postcolonial, postbloc perspectives for a reflexive European Ethnology“ statt, die vom Labor Europa/ Europ?isierung am Institut für Europ?ische Ethnologie organisiert wird.
N?heres zum Programm finden Sie unter:
http://www.euroethno.hu-berlin.de/studium/wichtiges/kvv/institutskolloquium
WEITERE INFORMATIONEN
Prof. Dr. Regina R?mhild
Humboldt-Universit?t zu Berlin
Institut für Europ?ische Ethnologie
Unter den Linden 6
10099 Berlin
E-Mail: regina.roemhild@hu-berlin.de
Web: www.euroethno.hu-berlin.de