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F?deralismus und Bildungsreform - ein Widerspruch?

Eine Diskussionsveranstaltung des Interdisziplin?ren Zentrums für Bildungsforschung mit Erfahrungen aus Kanada und Deutschland

Jede Diskussion um eine Reform des Bildungssystems in Deutschland ist regelm??ig von Debatten über die in der f?deralen Verfassung der Bundesrepublik verankerte Bildungshoheit der L?nder begleitet. Durch die Pisa-Vergleichsstudien und die Bemühungen um die Etablierung vergleichbarer Kompetenzstandards in der Schule und der Exzellenzinitiative an den Universit?ten wird die Rolle des Bildungsf?deralismus kritisch diskutiert.

Fragen nach Herstellung bundesweiter Chancengleichheit im Bildungswesen und schulformbedingter Selektivit?t, nach der Vergleichbarkeit von Lern- und Leistungsstandards oder nach einheitlichen Abschlussprüfungen (Zentralabitur) stehen dabei im Vordergrund. Das Interdisziplin?re Zentrum für Bildungsforschung (IZBF) l?dt zu einer Diskussionsveranstaltung ein, bei der die Vor- und Nachteile der Bildungssysteme der f?deralen Staaten Deutschland und Kanada wissenschaftlich unter die Lupe genommen werden.

F?deralismus und Bildungsreform - ein Widerspruch?
Erfahrungen aus Kanada und Deutschland.
Eine Veranstaltung des Interdisziplin?res Zentrum für Bildungsforschung (IZBF)
der Humboldt-Universit?t zu Berlin


28. April 2011 um 18.15 Uhr
Humboldt-Universit?t zu Berlin
Senatssaal im Hauptgeb?ude,?
Unter den Linden 6

Trotz unbestreitbarer Vorteile f?deraler Strukturen, wie etwa die Beachtung lokaler Besonderheiten, Wettbewerb und Offenheit für experimentelle und fortschrittliche Modellentwicklung, wird der kooperative F?deralismus im Kontext des Konsenszwangs und von Wahlkampfkonjunkturen eher als Reformblockade wahrgenommen; so pl?dieren in Deutschland laut einer Umfrage der Bertelsmann-Stiftung 90 Prozent der Befragten für einheitliche Standards in Kinderg?rten, Schulen und Universit?ten. Vor diesem Hintergrund werden in der Diskussionsveranstaltung die unterschiedlichen Erfahrungen mit Bildungsreformen in Deutschland und Kanada diskutiert.

Prof. Jan-Hendrik Olbertz, Pr?sident der Humboldt-Universit?t zu Berlin, reflektiert seine Erfahrungen mit dem Bildungsf?deralismus als Kultusminister in Sachsen-Anhalt. Prof. Dr. Paul Cappon, Direktor des Canadian Councils on Learning, berichtet über seine Erfahrungen als Generalsekret?r der kanadischen Kultusministerkonferenz sowie über Umsetzung und Ergebnisse bildungspolitischer Reformen im Rahmen der f?deralen Verfassung Kanadas. In der anschlie?enden Diskussion wird es u.a. um die Bewertungen der unterschiedlichen Ergebnisse und Erfahrungen mit Blick auf die aktuellen Diskussionen und Reformvorhaben in Deutschland gehen.

Moderiert wird die Veranstaltung von Prof. Dr. Ernst von Kardorff (Humboldt-Universit?t zu Berlin).


?ber die Teilnehmer:

Prof. Dr. Jan-Hendrik Olbertz arbeitete vor seinem Lehramtsstudium in den F?chern Deutsch und Musik an der Martin-Luther-Universit?t Halle-Wittenberg als Horterzieher. Es folgte ein Forschungsstudium der Erziehungswissenschaft, das er 1981 mit der Promotion beendete. 1989 habilitierte sich Olbertz mit der Arbeit ?Akademisches Ethos und Hochschulp?dagogik - eine Studie zu interdisziplin?ren theoretischen Grundlagen der moralischen Erziehung an der 三亿体育·(中国)官方网站“. 1992 wurde er zum Professor für Erziehungswissenschaft an der Universit?t Halle-Wittenberg berufen. 2002 wurde er Kultusminister des Bundeslandes Sachsen-Anhalt. Olbertz war stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft und Gründungsdirektor des Instituts für Hochschulforschung Wittenberg e.V.

Von 2000 bis 2002 war er Direktor der Franckeschen Stiftungen zu Halle. Seit 2005 ist er Mitglied im Pr?sidium des Deutschen Evangelischen Kirchentages. Im Oktober 2010 trat Jan-Hendrik-Olbertz das Pr?sidentenamt der Humboldt-Universit?t zu Berlin an. Hier ist er Professor für Erziehungswissenschaft.? Seine Forschungsschwerpunkte sind die allgemeine und historische Bildungsforschung – insbesondere zur 三亿体育·(中国)官方网站 – die Hochschulp?dagogik, Erwachsenenbildung sowie kulturelle Bildung.

Prof. Dr. Paul Cappon war von 1996 bis 2004 Generalsekret?r der kanadischen Kultusministerkonferenz. Zuvor war er Professor und Vizepr?sident der Laurentian Universit?t. Cappon hat in Kanada und Frankreich Medizin und Soziologie studiert und in diesen F?chern promoviert. 2002 erhielt er für seine wissenschaftlichen Verdienste die Commemorative Queen Elizabeth II Golden Jubilee Medal.

Cappon hat 2004 begonnen, am Canadian Council on Learning den ?Composite Learning Index“ zu entwickeln. Ziel ist es, neben den Kulturkompetenzen Lesen, Mathematik, Naturwissenschaften und Probleml?sung weitere Indikatoren von Lebensqualit?t und lebenslangem Lernen auf kommunaler Ebene zu erfassen und so das Entstehen einer ?gesamtkanadischen Lernarchitektur” zu f?rdern. Erfasst werden dafür Indikatoren wie das Angebot von Schulungsma?nahmen am Arbeitsplatz, die Teilnahme von Erwachsenen an berufsbezogenen Fortbildungsma?nahmen, die Mitgliedschaft in Vereinen oder anderen Organisationen, ehrenamtliches Engagement, Lernen von anderen Kulturen,? der Zugang zu ?ffentlichen Einrichtungen wie Bibliotheken oder das Lernen durch Kultur oder Sport.


WEITERE INFORMATIONEN
Jeannette Schüler
Interdisziplin?res Zentrum für Bildungsforschung
Humboldt-Universit?t zu Berlin
Tel.: 030 2093 8422
Fax: 030 2093 8311
E-Mail: zentrum.bildungsforschung@staff.hu-berlin.de