Louis-Jeantet-Preis für Medizin 2013 geht an Peter Hegemann
Professor Peter Hegemann, Inhaber des Lehrstuhls für Experimentelle Biophysik am Institut für Biologie der Humboldt-Universit?t, wird mit dem Louis-Jeantet-Preis für Medizin 2013 geehrt. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld von 700.000 Schweizer Franken (ca. 565.000 Euro) verbunden. Er wird von der Louis-Jeantet-Stiftung verliehen für biologische Grundlagenforschung, die von herausragender Bedeutung für die Medizin ist.
Leibniz-Preistr?ger Peter Hegemann wird gemeinsam mit seinem Kollegen Georg Nagel vom Julius-von-Sachs-Institut der Universit?t Würzburg für die Entdeckung von Ionenkan?len, die mit Licht aktiviert werden k?nnen, ausgezeichnet. Sie haben damit ein neues und viel versprechendes Forschungsgebiet innerhalb der Neurowissenschaften begründet – die Optogenetik.
Peter Hegemann hat gezeigt, dass lichtempfindliche Proteine die Bewegungsreaktionen der Mikroalge Chlamydomonas reinhardtii kontrollieren, die auf eine Lichtquelle zu oder von ihr weg führen. Georg Nagel hat erforscht, dass mikrobielle Rhodopsine der Alge Chlamydomonas in tierische Zellen eingebracht werden k?nnen, wo sie voll funktionell sind und ihre Arbeitsweise studiert werden kann. Gemeinsam erforschten sie die Funktionsweise dieser Proteine und untersuchten die einzigartige Funktionsweise der lichtaktivierbaren Kan?le (Kanalrhodopsine), die zum Studium neuronaler Netzwerke mit beispielloser Pr?zision in vitro und in vivo sehr vielf?ltig verwendet werden. ?Mithilfe der Kanalrhodopsine k?nnen wir einzelne Nervenzellen wie auch komplexe neuronale Netzwerke bis hin zum M?usegehirn mit pr?zisen r?umlich-zeitlichen Lichtmustern anregen. Das kann als Werkzeug in den Lebenswissenschaften und darüber hinaus auch zur Behandlung von neuronalen Krankheiten, die auf einer Beeintr?chtigung von Sinneszellen beruhen, oder von Autismus und Schizophrenie beitragen“, sagt Peter Hegemann.
Peter Hegemann und Georg Nagel teilen sich bereits mehrere Auszeichnungen, so den US-amerikanischen Wiley Prize in Biomedical Sciences (2010) sowie den Karl-Heinz-Beckurts-Preis (2010) und den Klaus-Joachim-Zülch Preis (2012). Peter Hegemann ist zudem Tr?ger des Leibniz-Preises 2012, der wichtigsten deutschen Wissenschaftsauszeichnung.
Peter Hegemann wurde 1954 in Münster geboren, studierte Chemie in seiner Heimatstadt und München, wo er in Biochemie promovierte. Nach einem Forschungsaufenthalt an der University of Syracuse wurde er 1986 Forschungsgruppenleiter am Max-Planck-Institut für Biochemie und folgend Professor für Biochemie an der Universit?t Regensburg. Seit 2004 hat er den Lehrstuhl für Experimentelle Biophysik an der Humboldt-Universit?t zu Berlin inne. Peter Hegemann ist Mitglied der Deutschen Akademie für Naturforscher, Leopoldina.
Die Louis-Jeantet-Stiftung besteht seit 1982 und vergibt seit 1986 jedes Jahr ein bis drei Louis-Jeantet-Preise an Forscher in Europa in den Grundlagenforschungsgebieten der Medizin wie Physiologie, Biophysik, strukturellen Biologie, Biochemie, Zell- und Molekularbiologie, Entwicklungsbiologie und Genetik. Bisher wurden 78 Naturwissenschaftler ausgezeichnet. Der Preis wird am 18. April 2013 in Genf verliehen.
Bildmaterial
Foto von Prof. Dr. Peter Hegemann
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Constanze Haase
Humboldt-Universit?t zu Berlin
Pressesprecherin
Tel.: 030 2093-2332