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L?sst sich die Ausbreitung des Ebola-Virus berechnen?

Eine interaktive Simulation von HU-Komplexit?tsforscher Dirk Brockmann gibt Aufschluss

?Das Reiseverhalten der Menschen ist der passende Schlüssel, um die globalen Verbreitungsmuster von Krankheitserregern verstehen und berechnen zu k?nnen“, sagt HU-Wissenschaftler Dirk Brockmann. Der Komplexit?tsforscher und sein Kollege Dirk Helbing von der ETH Zürich haben eine mathematische Theorie entwickelt, mithilfe derer man nicht nur den Ursprungsort neuer Epidemien ausfindig machen, sondern auch m?gliche Ausbreitungswege besser vorhersagen kann. Ihr Ansatz: Die beiden Forscher ersetzen geografische Entfernungen durch ?effektive“ Distanzen. Die in der Fachzeitschrift Science (Dezember 2013) ver?ffentlichte Studie ?The hidden geometry of complex, network-driven contagion phenomena“ zeigt, dass diese effektiven Entfernungen direkt aus den Reisestr?men des weltweiten Flugverkehrsnetzes bestimmt werden k?nnen. Auf diese Weise simulierten Brockmann und Helbing bereits die Ausbreitung der Schweinegrippe H1N1, des EHEC-Keims und des SARS-Virus. Brockmann hat das Rechenmodell nun auf die Verbreitung des Ebola-Virus in Westafrika angepasst und eine interaktive Simulation erstellt.

Dirk Brockmann | Humboldt-Universit?t zu Berlin und Robert Koch-Institut

Zur Nutzung der interaktiven Simulation w?hlen Sie einen der vier Startflugh?fen aus. Die dann entstehende Grafik zeigt Verbindungen zwischen insgesamt 1227 Flugh?fen aus der ganzen Welt an. Das Modell sortiert die Flugh?fen nach der Ankunftszeit des Erregers von unten nach oben. Je weiter unten ein Zielflughafen in der Grafik auftaucht, umso h?her ist dort die relative Importwahrscheinlichkeit. Die hier dargestellte Simulation ist eine vereinfachte Darstellung. Die ausführliche Darstellung.

Das Tool zeigt, auf welchen Wegen sich das Ebola-Virus mit relativer Importwahrscheinlichkeit weltweit ausbreiten k?nnte. Zwei Faktoren spielen hierbei eine Rolle: Die Wahrscheinlichkeit, dass eine infizierte Person in einer der angegebenen Regionen tats?chlich ins Flugzeug steigt sowie die Wahrscheinlichkeit, dass die infizierte Person am untersuchten Zielort aussteigt.

L?sst sich also die Ausbreitung des Ebola-Virus berechnen? ?Das Modell gibt beispielsweise Auskunft darüber, wie hoch die relative Importwahrscheinlichkeit für den Flughafen Charles de Gaulle in Frankreich ist. Wie gro? die absolute Wahrscheinlichkeit dafür ist, dass Frankreich in den kommenden Tagen einen Ebola-Fall importiert, k?nnen wir derzeit nicht berechnen. Daran arbeiten wir noch“, resümiert Brockmann.

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Prof. Dr. Dirk Brockmann
Institut für Biologie
Humboldt-Universit?t zu Berlin

Tel.: +49 30 18754 2070
dirk.brockmann@hu-berlin.de

Twitter: @DirkBrockman
http://rocs.hu-berlin.de


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