Richtig abschalten mit (OFFTIME)
Facebook, Twitter, Instagram – bevor der Kaffee brüht, sind das für viele am Tag die ersten Etappen auf dem Smartphone. Auf dem Weg zur Arbeit folgt der erste Blick ins Postfach – privat oder beruflich? Gute Frage. Weiter geht’s mit SMS: Wer holt das Kind nach der Arbeit von der Kita? Wer kauft das Geburtstagsgeschenk für die Kollegin? Und k?nnte man vielleicht noch eben schnell, auf dem Weg ins Büro, die Flyer aus der Druckerei holen? K?nnte man. Aber soll man auch?
In der heutigen Arbeitswelt erleben wir eine Ver?nderung der Arbeitsanforderungen, die durch eine zunehmende Verdichtung von Arbeitsaufgaben gepr?gt ist. Damit einher geht h?herer Zeitdruck; Multitasking ist unabdingbar. Stark gepr?gt wird diese Entwicklung durch die Digitalisierung der Arbeitswelt. Immer mehr Aufgaben und Anfragen erreichen uns in immer kürzeren Zeitintervallen dank neuer Medien- und Kommunikationstechnologien. Neben der Verdichtung von Arbeitsaufgaben nimmt die st?ndige Erreichbarkeit zu - insbesondere durch die Nutzung von Smartphones und Tablet PCs für berufliche Belange - auch in der Freizeit.
?Dies führt zu kürzeren Erholungsphasen und verschwimmenden Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit“, erkl?rt Prof. Dr. Annekatrin Hoppe vom Institut für Psychologie an der Humboldt-Universit?t zu Berlin, ?Die arbeitspsychologische Forschung zeigt eindeutig, dass Erholung in Form von regelm??igen Pausen bei der Arbeit sowie durch Entspannung am Abend und das Abschalten wesentlich für den Erhalt der eigenen Gesundheit sind. Darüber hinaus beeinflussen Erholungsphasen das Arbeitsengagement und die Arbeitsleistung am n?chsten Tag.“
Zusammen mit ihrer Arbeitsgruppe begleitet Hoppe deshalb die Entwicklung der App (OFFTIME) mit einer Studie. Denn das Berliner Post-Tech-Startup mit demselben Namen, das durch den Gründungsservice der Humboldt-Universit?t zu Berlin betreut wird, hat für die App das Ziel definiert, den auch nach Feierabend nicht enden wollenden Kommunikationsfluss sinnvoll zu unterbrechen. Dafür h?lt die App vielf?ltige L?sungen bereit, etwa individuell definierte Blockaden von 三亿体育·(中国)官方网站en oder Apps, die vom eigentlichen Vorhaben ablenken oder die Auszeit st?ren. Au?erdem bietet sie Hilfe bei der Umsetzung individuell aufgestellter Kommunikationsregeln, indem dem Nutzer das Medien- und Kommunikationsverhalten anhand gesammelter Daten aufgezeigt wird.
Die Studie von Hoppe und Kollegen liefert erste vielversprechende Ergebnisse, was den Zusammenhang zwischen bewusstem Umgang mit dem Smartphone durch die App, Erholungsphasen und zunehmendem Engagement bei der Arbeit betrifft. Im n?chsten Schritt werden weitere Daten zur langfristigen Nutzung erhoben, um noch aussagekr?ftigere Angaben über die Wirkung machen zu k?nnen. Dafür werden noch Studienteilnehmer gesucht, die ein Android-Smartphone t?glich sowohl privat als beruflich nutzen und mindestens 20 Stunden pro Woche arbeiten.
Hoppe betont jedoch: ?(OFFTIME) kann die Besch?ftigten zwar dabei unterstützen, sich insgesamt besser zu erholen. Es bleibt jedoch Aufgabe der Arbeitgeber, der Arbeitsverdichtung ihrer Besch?ftigten entgegen zu wirken. Führungskr?fte stehen in der Verantwortung st?ndige Erreichbarkeit nicht als Norm zu setzen, sondern ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Freir?ume zu erm?glichen.“
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Jannik Orzek?
Humboldt-Universit?t zu Berlin
Institut für Psychologie
orzekjan@student.hu-berlin.de
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