Forschungsdaten uneingeschr?nkt und zitierf?hig publizieren
Topoi Sprecher und HU-Professor Gerd Gra?hoff
unterzeichnet das Mission Statement.
Abbildung: Waldemar Brzezinsk
Gemeinsam mit den Pr?sidentinnen und Pr?sidenten sowie Direktoren ihrer sechs beteiligten Partnerinstitutionen pl?dieren die Sprecher des Exzellenzclusters Topoi dafür, dass in den Altertumswissenschaften neben wissenschaftlichen Aufs?tzen und Büchern verst?rkt auch digitalisierte Forschungsdaten nach dem Open-Access-Prinzip zug?nglich gemacht werden sollten.
In einer vom Exzellenzcluster formulierten bekr?ftigenden Note zur ?Berliner Erkl?rung über den offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen“ fordern sie die Bibliotheken, Museeen, Archive und Bildungseinrichtungen dazu auf, ihre Digitalisate, wie dreidimensionale Modelle, Lichtbilder oder Textquellen, als computerlesbare Objekte uneingeschr?nkt und weltweit zitierf?hig zur Verfügung zu stellen. Die Erkl?rung wurde am 18. April in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von den Sprechern des Exzellenzclusters sowie von Vertreterinnen und Vertretern seiner Tr?gereinrichtungen – der Freien Universit?t Berlin und der Humboldt-Universit?t zu Berlin – und seiner au?eruniversit?ren Kooperationspartner – der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, des Deutschen Arch?ologischen Instituts, des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte und der Stiftung Preu?ischer Kulturbesitz – unterzeichnet.
Pl?doyer: Digitalisierte Forschungsdaten dauerhaft im Internet bereitstellen
Die Unterzeichnenden setzen sich dafür ein, dass digitalisierte Forschungsdaten den gleichen Prozess der Qualit?tssicherung durchlaufen wie andere wissenschaftliche Publikationen auch und dauerhaft sowie zitierf?hig im Internet bereitgestellt werden. Darüber hinaus sprechen sie sich dafür aus, dass die Datenpublikation in maschinenlesbarer Form erfolgen sollte, die eine software- und systemunabh?ngige Weiterbearbeitung m?glich macht. In der 2003 auf Englisch ver?ffentlichten Berlin Declaration on Open Access to Knowledge in the Sciences and Humanities findet sich bereits ein Pl?doyer für eine verst?rkte Datenpublikation.
Die Unterzeichnung fand im Rahmen der Veranstaltung ?Wissenschaftlich Publizieren+“ statt, bei der die Publikationsplattform des Clusters Edition Topoi erstmals der ?ffentlichkeit vorgestellt wurde. Auf der Plattform Edition Topoi sind neben ?klassischen“ Wissenschaftspublikationen auch die Ver?ffentlichung von Daten in sogenannten Collections m?glich. Dafür wurde unter anderem ein neues Publikatonsformat für die Geisteswissenschaften entwickelt: das sogenannte Citable, mit dem Forschungsdaten zitierf?hig publiziert werden k?nnen. Alle Publikation der Edition stehen weltweit uneingeschr?nkt zur Verfügung. Die Veranstaltung gab auch einen ?berblick über die zahlreichen wissenschaftlichen Digitalisierungsprojekte der Kooperationspartner.
Die Unterzeichnenden sagten im Einzelnen:
Prof. Dr. Gerd Gra?hoff und Prof. Dr. Michael Meyer, Sprecher des Exzellenzcluster Topoi:
?Forschung?basiert?seit jeher auf arbeitsteiligem Erkenntnisaustausch durch Publikationen. Forschungsergebnisse werden der?wissenschaftlichen?Gemeinschaft zug?nglich gemacht und k?nnen unter?Nennung?des?Urhebers?weiter genutzt werden. Mit der Einführung von ?Citables“ geht der Exzellenzcluster?einen gro?en Schritt:?Forschungsdaten werden mit diesem neuen Publikationsformat langfristig zug?nglich, eindeutig identifizierbar und für das digitale Zeitalter computerlesbar?gemacht.?Die?Wissenschaft kann nun Forschungsdaten?schnell und global?ver?ffentlichen,?einsehen?und weiter nutzen.“
Prof. Dr. Jan-Hendrik Olbertz, Pr?sident der Humboldt-Universit?t zu Berlin:
?Forschungsergebnisse weltweit open access zug?nglich zu machen, ?ffnet die Grenzen des wissenschaftlichen Transfers und Austausches. Mit ?Citables“ bereichert Topoi nicht nur die Welt der Altertumswissenschaft, sondern erleichtert über die Publikationen den Zugang und die Nutzung von Forschungsdaten überhaupt!“
Prof. Dr. Peter-André Alt, Pr?sident der Freien Universit?t Berlin:
?Universit?ten sind in ihrer Geschichte, die bis ins Mittelalter zurück reicht, immer auch Orte gewesen, an denen Wissen – in Form von Büchern, aber auch von anderen Objekten wie etwa Landkarten, anatomischen Modellen, Kopien von Kunstwerken – nicht nur Studierenden und Gelehrten zug?nglich gemacht, sondern über Generationen dauerhaft archiviert wurde. Es gilt nun, Wege zu finden, diese Funktion von Universit?ten ins digitale Zeitalter zu überführen. Mit der Edition Topoi wird hier ein sinnvoller Weg vorgeschlagen und die Freie Universit?t unterstützt dieses Projekt gern, um entstandene wissenschaftliche Publikationen langfristig zur Verfügung zu stellen.“
Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Martin Gr?tschel, Pr?sident der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften:
?Ich tr?ume davon, dass irgendwann einmal Open Science realisiert wird. Hierbei soll der gesamte Weg der wissenschaftlichen Erkenntnis von der Datenerhebung, dem Einsatz von Software, der Art der algorithmischen Bearbeitung und Ergebnisfindung bis hin zur Interpretation nachvollziehbar dokumentiert und ?ffentlich zug?nglich gemacht werden. Die Edition Topoi hat ein überzeugendes neues Publikationsmodell entwickelt, das einen wichtigen Schritt auf dem Weg zu Open Science darstellt.“
Prof. Dr. Dr. h. c. Friederike Fless, Pr?sidentin des Deutsches Arch?ologisches Institut (DAI):
?Die Edition Topoi ist absolut State of the Art, eine herausragende L?sung. Die Edition realisiert, was mit einer Diskussion zu Open Access um die Jahrtausendwende begann und nun bei einer Diskussion um Open Data und Open Science angekommen ist: Forschungsergebnisse werden zu Forschungsdaten für neue Forschungen, werden nachnutzbar. Die digitalen Forschungsinfrastrukturen des DAI, in denen die Ergebnisse einer bis ins 19. Jahrhundert zurückreichenden arch?ologischen Forschung erschlossen werden, aber auch das Forschungsdatenzentrum IANUS verstehen sich als zentrale Bausteine auf diesem Weg zu Open Science.“
Prof. Dr. Jürgen Renn, Direktor am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte:
?Die Edition Topoi ist ein Meilenstein auf dem Weg des elektronischen Publizierens. Zusammen mit der Edition Open Access der Max-Planck-Gesellschaft ist sie weltweit eine der wichtigsten Initiativen zur Schaffung eines offenen Wissensnetzwerkes aus historischen Quellen und Interpretationen. Die Museums- und Forschungslandschaft in Berlin bildet eine optimale Versammlung der Kompetenzen, die man braucht, um eine solche Vision zu realisieren. Wir sollten diesen Anlass nutzen, ein Konsortium zu gründen, das die offene Wissenschaft im Bereich der Digital und Computational Humanities unterstützt und ein gemeinsames Handeln erm?glicht."
Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Hermann Parzinger, Pr?sident der Stiftung Preu?ischer Kulturbesitz:
"Die SPK ist bereits seit langem dabei, open access zu realisieren. Die Edition Topoi ist nun eine wunderbare Entwicklung auch für den Museumsbereich, weil sie einen neuartigen Zugang zu Sammlungsbest?nden herstellt. Die 3D-gescannten Objekte, die darüber zur Verfügung gestellt werden, er?ffnen nicht nur der internationalen Forschung ganz neue Perspektiven im Umgang mit Objekten, sondern lassen sich auch in der t?glichen Arbeit der Museen bei Ausstellungen und Vermittlungsprogrammen sehr gut verwenden."
Die bek?ftigende Note wurde zudem unterzeichnet von:
- Prof. Dr. Andreas Degkwitz, Direktor der Universit?tsbibliothek der Humboldt-Universit?t zu Berlin
- Dr. Klaus Ceynowa, Direktor der Bayerischen Staatsbibliothek München
Die unterzeichnete Erkl?rung wurde wie die Berlin Declaration auf Englisch verfasst und lautet:
"This mission statement aims to encourage the scholarly world to open up its digital repositories to interoperability and computational access. Research data like digitized texts, images, 3D models or database content should be long-term archived and quality assured, individually referable, citable, computationally accessible and processable."
Weitere 三亿体育·(中国)官方网站
Webseite von Edition Topoi
Webseite von Topoi
Berlin Declaration on Open Access to Knowledge in the Sciences and Humanities
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Dr. Nina Diezemann
Exzellenzcluster Topoi
Tel.: 030 838-73190
nina.diezemann@topoi.org