Auszeichnung für HU-Wissenschaftler
Woran denken Sie, wenn Sie ans Angeln denken? Vielleicht an einen stillen See, verschrobene Eigenbr?tler in Gummistiefeln, Forelle Müllerin-Art oder liegengelassene Wurmdosen? Prof. Dr. Robert Arlinghaus der Humboldt-Universit?t zu Berlin (HU) und des Leibniz-Instituts für Gew?sser?kologie und Binnenfischerei (IGB)? und sein Team sehen das ganz wissenschaftlich.
Hinter dem Fischfang mit der Angel verbergen sich dynamische Mensch-Umwelt-Wechselbeziehungen, die es nachhaltig zu entwickeln gilt. Für seine disziplinübergreifende Forschungsarbeit erh?lt der "Angelprofessor" den CULTURA-Preis 2016. Der Preis ist mit 25.000 Euro dotiert.
Robert Arlinghaus besch?ftigt sich seit mehr als fünfzehn Jahren mit den sozialen, ?konomischen und ?kologischen Dimensionen der Hobbyangelei. In seinem Buch "Der untersch?tzte Angler" belegt er die überragende wirtschaftliche und soziale Bedeutung der Angelfischerei in Deutschland. Volkswirtschaftlich h?ngen hierzulande vom Hobbyangeln mehr Arbeitspl?tze ab als von der gesamten sonstigen Fischwirtschaft. Die meisten Seen und Flüsse werden von Anglern genutzt und gehegt, und auch an der Küste nimmt die Zahl der Hobbyfischer stetig zu.
Forschung für die Praxis
Das Forscherteam um Robert Arlinghaus entwickelt Modelle für eine nachhaltige Angelfischerei. Die Forschung findet an der Schnittstelle von Natur- und Sozialwissenschaften statt. Dies ist in der Umweltforschung selten, aber notwendig, um belastbare Ergebnisse für eine nachhaltige Entwicklung zu produzieren. Mit naturwissenschaftlichen Methoden werden die ?kologischen Wirkungen der Angelfischerei auf Fischbest?nde und Gew?sser thematisiert. Sozialwissenschaftlich besch?ftigt sich die Gruppe um Arlinghaus mit der Anglerpsychologie, dem Verhalten der Angler und Bewirtschafter und ethischen Fragen. Grundlagenforschung ist aber nicht ausreichend. "Unsere Forschungsergebnisse sollen auch in der Praxis ankommen", stellt Arlinghaus fest.
In praxisnahen Projekten, wie dem inter- und transdisziplin?ren Forschungsvorhaben "Besatzfisch" – gef?rdert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung – , suchten Arlinghaus und sein Nachwuchsforscherteam gemeinsam mit Angelvereinen und -verb?nden nach M?glichkeiten, die kontroverse Hegema?nahme Fischbesatz nachhaltig zu gestalten. Für seine wertvollen Praxisakzente wurde das Projekt 2014 von der deutschen UNESCO-Kommission als Vorzeigeprojekt der Dekade "Bildung für Nachhaltigkeit" ausgezeichnet.
Die Preisverleihung findet am 14. Juni 2016 in G?ttingen statt.
?ber den Preistr?ger
Robert Arlinghaus, geboren 1975, ist Professor für Integratives Fischereimanagement an der HU in gemeinsamer Berufung mit dem IGB. Er studierte in Berlin Fischwirtschaft und Gew?sserbewirtschaftung und promovierte 2004 in Agrarwissenschaften zur sozialen Dimension eines nachhaltigen Angelfischereimanagements. Für seine Forschungsarbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Leibniz-Nachwuchswissenschaftler-Preis, dem Exzellenzpreis für Fischereimanagement durch die Amerikanische Fischereigesellschaft und der Jungforschermedaille der Britischen Fischereigesellschaft.
?ber den CULTURA-Preis
Mit dem europ?ischen Preis für zukunftsgerechte Landnutzung CULTURA werden seit 2008 europaweit innovative und beispielhafte Arbeitsans?tze auf den Gebieten Naturschutz, Land- und Forstwirtschaft sowie den damit verbundenen Wissenschaften ausgezeichnet. Der Preis soll die wissenschaftlichen und praktischen Leistungen ins Bewusstsein der ?ffentlichkeit bringen und die Einsicht in den Zusammenhang von wissenschaftlichem Fortschritt, Innovationsleistungen in der Praxis und der Entwicklung des l?ndlichen Raumes f?rdern. Der Preis wird j?hrlich verliehen und ist mit 25.000 Euro dotiert.
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Pressekontakt
Hans-Christoph Keller
Pressesprecher
Humboldt-Universit?t zu Berlin
Tel.: 030 2093-2946
pr@hu-berlin.de
Nadja Neumann
Presse- und ?ffentlichkeitsarbeit
Leibniz-Institut für Gew?sser?kologie und Binnenfischerei (IGB)
Tel.: 030/64181975
nadja.neumann@igb-berlin.de