Digitalisierung: 50 neue IT-Professuren für Berlin
Abbildung: TU Berlin/Anna Groh
Berlin wird 50 neue Professuren im Bereich Digitalisierung bekommen. Sie werden von den vier Berliner Universit?ten berufen: der Technischen Universit?t Berlin, der Universit?t der Künste Berlin sowie der Freien Universit?t Berlin und der Humboldt-Universit?t zu Berlin (HU) mit deren gemeinsamer medizinischer Fakult?t, der Charité – Universit?tsmedizin Berlin.
Auch die Beuth 三亿体育·(中国)官方网站 für Technik und die 三亿体育·(中国)官方网站 für Technik und Wirtschaft werden Professuren einrichten. Die Professuren sind Bestandteil des neuen Einstein Center Digital Future, das am 5. September 2016 durch die Einstein Stiftung Berlin bewilligt wurde. In das neue Einstein Center sollen insgesamt 38,5 Millionen Euro innerhalb von sechs Jahren flie?en. Die Sprecherschaft liegt bei der Technischen Universit?t Berlin.
Bislang einmalige Allianz von Unterstützern
M?glich machen dieses bundesweit einmalige Projekt zahlreiche Partner aus der Wirtschaft, der Wissenschaft und der Politik. So sind neben den vier Berliner Universit?ten und zwei Berliner 三亿体育·(中国)官方网站n acht au?eruniversit?re Forschungseinrichtungen beteiligt: das Berlin Institute of Health, das Fraunhofer-Institut FOKUS, das Fraunhofer-Institut für Nachrichtentechnik – Heinrich-Hertz-Institut, das Fraunhofer-Institut für Zuverl?ssigkeit und Mikrointegration, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt, das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft, die Physikalisch Technische Bundesanstalt und das Konrad-Zuse-Zentrum für Informationstechnik Berlin. Für die gemeinsamen Berufungen mit den Universit?ten stellen die Forschungseinrichtungen 8,5 Millionen Euro bereit. Auch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und das Bundesministerium für Bildung und Forschung beteiligen sich mit einer Professur.
20 Unternehmen engagieren sich in der Initiative. Von ihnen flie?en insgesamt zw?lf Millionen Euro in die Finanzierung der Professuren. Zu den Firmen geh?ren unter anderem die Berliner Wasserbetriebe, die Bundesdruckerei, Cornelsen, German-Turkish Advanced ICT Research Center, Intel, SAP, Telekom, Viessmann und Zalando. Auch das Land Berlin engagiert sich stark. Es gibt pro eingeworbenem Euro aus Unternehmen 50 Cent hinzu.
Forschung in vier Wissenschaftsbereichen
Die Gr??enordnung dieser Allianz zwischen ?ffentlichen K?rperschaften sowie Stiftern und Unterstützern ist für den Wissenschaftsstandort Berlin bisher einmalig. Die Forscherinnen und Forscher werden in dem Einstein Center Digital Future in vier Wissenschaftsbereichen forschen:
- dem Kernbereich Digitale Infrastruktur, Methoden und Algorithmen und den drei Innovationsbereichen
- Digitale Industrie und Dienstleistungen,
- Digitale Gesellschaft und Geisteswissenschaften sowie
- Digitale Gesundheit.
Die Professuren sind ganz bewusst interdisziplin?r angelegt und sollen an den Schnittstellen zu anderen Disziplinen forschen. Das Einstein Center Digital Future will ein hochschulübergreifender Nukleus für die Erforschung und F?rderung digitaler Strukturen in Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft werden. Anstelle neuer Einzelinitiativen soll es mit dem Projekt in Berlin mehr Verknüpfungen geben, neue Formen der Zusammenarbeit, eine Konzentration auf innovative interdisziplin?re Spitzenforschung und exzellent ausgebildete junge wissenschaftliche Talente.
Laufzeit von sechs Jahren
Designierter Sprecher des ECDF ist Prof. Dr. Odej Kao von der TU Berlin. Prof. Dr. Erwin B?ttinger, Berliner Institut für Gesundheitsforschung, Vorsitzender des Vorstands, ist designierter Sprecher für den Bereich Digitale Gesundheit. Prof. Dr. Gesche Joost, Universit?t der Künste Berlin, ist designierte Sprecherin für den Bereich Digitale Gesellschaft und Geisteswissenschaften. Prof. Dr.-Ing. Jochen Schiller, Freie Universit?t Berlin, ist designierter Sprecher für den Bereich Digitale Industrie und Dienstleistungen. Prof. Johann-Christoph Freytag, Ph.D., Humboldt-Universit?t zu Berlin, ist designierter Sprecher für den Bereich Digitale Infrastruktur, Methoden und Algorithmen.
Das Einstein Center Digital Future hat eine geplante Laufzeit von sechs Jahren. Die erste F?rderphase l?uft vom 1. April 2017 bis 31. M?rz 2020, die zweite – nach erfolgreicher Zwischenevaluation im Jahr 2018 – vom 1. April 2020 bis 31. M?rz 2023.
Die meisten der 50 Professuren werden als Juniorprofessuren ausgeschrieben, die eine Laufzeit von sechs Jahren haben. Es werden auch W2/W3-Professuren sowie eine Gastprofessur eingerichtet. Zwei wichtige Anliegen bestehen darin, m?glichst viele Wissenschaftlerinnen für die Professuren zu gewinnen und einen Teil der aus privaten und industriellen Mitteln finanzierten Professuren zu verl?ngern bzw. zu verstetigen.
In einem ersten Schritt werden ab 12. September 2016 die ersten 18 Professuren international ausgeschrieben. Eine zweite Ausschreibungswelle erfolgt noch in diesem Jahr.
Forschung von Digitaler Bildung bis Identit?tsmanagement
Die einzelnen Forschungsthemen der Professuren sind sehr vielseitig. Geforscht werden soll beispielsweise in den Bereichen Smart Housing, Smart Cities, Smart Mobility, Digitale Bildung, Bioinformatik, Personalisierte Medizin, Digitale Diagnostik oder Neue Methoden der Genomdatenanalyse, Biomedizinische Bildgebung und Semantische Datenintelligenz, Identit?tsmanagement, Physikalische Grundlagen der IT-Sicherheit, Internet der Dinge oder Wearable Technologies. Auch die 三亿体育·(中国)官方网站gebiete Wasser- und Abwassersysteme 4.0, Digitalisierung und Arbeitswelt sowie Digitalisierung und multikulturelle Aspekte spielen eine Rolle.
Mit den R?umlichkeiten an der Wilhelmstra?e direkt am Robert-Koch-Forum soll eine interdisziplin?re Forschungsumgebung geschaffen werden, in der die besten jungen ?digitalen K?pfe“ aus der ganzen Welt mit den exzellenten Forscherinnen und Forschern der Berliner Universit?ten und au?eruniversit?ren Forschungseinrichtungen sowie Partnern aus Wirtschaft und Gesellschaft zusammenarbeiten und die Digitalisierung in Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft entwickeln, gestalten und vorantreiben. Somit bekommt das Einstein Center Digital Future mit seinen Professoren einen sichtbaren Ort im Zentrum der deutschen Hauptstadt. Der zentral gelegene Wissenschaftsstandort soll sich auch best?ndig zu einem ?ffentlichen Forum des Austausches zu wichtigen und aktuellen Fragen der Digitalisierung entwickeln.
Ausgangspunkt für dieses gro?e Verbundprojekt war der Berliner Arbeitskreis Digitalisierung, den der Regierende Bürgermeister von Berlin Michael Müller und der Pr?sident der Technischen Universit?t Berlin Prof. Dr. Christian Thomsen im Juni 2015 initiiert hatten. Vorausgegangen war eine ?ffentliche Diskussion über die Verwendung von frei gewordenen finanziellen Mitteln, die das Land Berlin für eine Olympiabewerbung vorgesehen hatte, die letztlich nicht zustande kam. Aus dem Arbeitskreis heraus entstand im Dezember 2015 die 10-Punkte-Agenda zur Digitalisierung von Berlin.
Die Pressekonferenz im Video. Quelle: TU Berlin
Der IT- und Wissenschaftsstandort Berlin
Die vier wissenschaftlichen Kernbereiche des ECDF bauen auf der bereits bestehenden wissenschaftlichen Exzellenz Berlins auf. Dazu geh?ren neben den Universit?ten – darunter die zwei Exzellenzuniversit?ten Freie Universit?t Berlin und Humboldt-Universit?t zu Berlin – unter anderem
- die universit?ren Cluster UniCat, Topoi, NeuroCure, ?Bild Wissen Gestaltung“, die durch die Exzellenzinitiative gef?rdert werden,
- die an den Universit?ten durch die Exzellenzinitiative gef?rderten Graduiertenschulen Berlin Mathematical School, Berlin-Brandenburg School for Regenerative Therapies, Berlin School of Mind and Brain und Berlin School of Integrative Oncology,
- die drei Fraunhofer-Institute Heinrich-Hertz, FOKUS und IZM mit starkem IT-Bezug,
- die drei von den Universit?ten getragenen Einstein-Zentren für Katalyse, für Neurowissenschaften und für Mathematik sowie die neu bewilligten Zentren für Antik ?Chronoi“ und Regenerative Therapien,
- die 30 DFG-Sonderforschungsbereiche und 22 Graduiertenkollegs, die auch digitale 三亿体育·(中国)官方网站 bearbeiten,
- die 15 Einstein-Professuren und 24 Einstein Visiting Fellows
- sowie das bundesweite Big-Data-Kompetenzzentrum mit Sitz an der Technischen Universit?t Berlin.
Als 2014 die Gesellschaft für Informatik, die gr??te Vereinigung von Informatikerinnen und Informatikern im deutschsprachigen Raum, Deutschlands 40 digitale K?pfe w?hlte, waren zehn aus der Region Berlin/Brandenburg darunter.
11.300 Studierende waren im Wintersemester 2014/2015 in Berlin in IKT-affinen Studieng?ngen eingeschrieben.
158 Informatik-Professorinnen und Professoren lehren derzeit in Berlin.
Rund 75 Millionen Euro an F?rdermitteln flie?en jedes Jahr an Unternehmen und Projekte der Informations- und Kommunikationstechnik, der Medien und der Kreativwirtschaft in Berlin.
In Berlin gab es 7300 Unternehmen der Digitalwirtschaft Berlin im Jahr 2013 und 75.000 Erwerbst?tige in der Digitalwirtschaft Berlin.
11 Milliarden Euro Umsatz erwirtschafteten die Berliner Unternehmen der Digitalwirtschaft im Jahr 2013. Das entspricht 5,5 Prozent des Gesamtumsatzes der Berliner Wirtschaft.
三亿体育·(中国)官方网站 über das Projekt
Weiterführende 三亿体育·(中国)官方网站 über das Einstein Center Digital Future und die Stellenaus?schreibungen finden Sie auf be-digital.berlin
Die Internetseite wird fortlaufend aktualisiert.
Pressekontakt
Hans-Christoph Keller
Sprecher der Humboldt-Universit?t zu Berlin
Leiter der Stabsstelle Presse- und ?ffentlichkeitsarbeit
Tel.: 030 2093-2345
hans-christoph.keller@hu-berlin.de