Feierliche Er?ffnung des Erich von Hornbostel Audio Emergence Lab (HAEL)
Das scheinbar flüchtige Medium Musik teilt uns etwas über uns selbst, über unsere Beziehung zu anderen Individuen, zur Natur und zur Welt mit. Sie ist ein zentrales Medium unserer Sozialit?t. Dadurch, dass Musik über verschiedene Kan?le unser Dasein beeinflusst, stellt sie eine Herausforderung für die Wissenschaft dar, weil sich hier affektive, emotive, kognitive, soziale und ?sthetische Aspekte überkreuzen. Musik vermag offenbar komplizierte Ph?nomene – wie Empathie – zu beeinflussen. Sie kann autobiographische Erinnerungen in Gang setzen. Diesen emergenten Ph?nomenen m?chte sich das neu zu gründende Labor widmen.
Am Erich von Hornbostel Audio Emergence Lab (HAEL), benannt nach dem ab 1900 an der Universit?t t?tigen Mitbegründer der Vergleichenden Musikforschung, sollen Ph?nomene untersucht werden, die sich beim Musikmachen, Musikh?ren oder beim Tanzen einstellen. Dazu z?hlen die Synchronisation zwischen Musikerinnen und Musikern untereinander, aber auch die vielschichtigen Wechselwirkungen mit dem Publikum – ob im Konzert oder im Club-Kontext. Diese Prozesse k?nnen seit kurzem experimentell erforscht werden.
Das Labor fügt sich ein in eine hochdynamische internationale Forschungsszene der musikalischen Kognitionsforschung, die nunmehr in Gestalt des HAEL auch einen Anlaufpunkt in Forschung und Lehre an der HU haben wird.
?ber Erich M. von Hornbostel (1877-1935)
Der aus Wien stammende promovierte Chemiker wurde in Berlin Mitbegründer der Vergleichenden Musikforschung. Er entwickelte eine musikalische Relativit?tstheorie der Kulturen und betreute das international beachtete Berliner Phonogramm-Archiv. Dort wurden Aufnahmen aus aller Welt zu vergleichenden Zwecken gesammelt, um eine musikalische Kulturgeschichte der Tonkunst der Menschheit zu schreiben.
Von Hornbostel entwickelte innovative Forschungsmethodiken, so zur intermodalen Wahrnehmung, zur optischen Inversion, zum ein- und zweiohrigen H?ren, zur Transkription au?ereurop?ischer Melodien und – gemeinsam mit Curt Sachs – zur Klassifikation von Musikinstrumenten.
Am Institutsstandort ist ein bedeutender Text von Hornbostels ?Die Einheit der Sinne“ (1925) künstlerisch als gro?fl?chiges mural umgesetzt worden.
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