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Parasitische Würmer: Ihr Leben ist weniger riskant als bisher vermutet

Forscher der Humboldt-Universit?t zu Berlin fanden heraus, dass sich die Infektionswahrscheinlichkeit eines Wurmes im Laufe seines Lebens verbessert

Parasitische Würmer leben gef?hrlich. Noch bevor sie sich fortpflanzen k?nnen, laufen sie mehrfach Gefahr, einfach verdaut zu werden. Der Fischbandwurm etwa kann sich nur in einem S?ugetier wie dem Menschen fortpflanzen. Als ersten Wirt infiziert er allerdings winziges Plankton, das von einem zweiten Wirt – kleinen Fischen - gefressen wird, die wiederum als Futter für gr??ere Fische wie Forellen dienen.

Diese landen dann schlie?lich im Magen eines S?ugetiers, zum Beispiel des Menschen. Erst dann, im Darm eines S?ugers, kann sich der Wurm fortpflanzen. Ein solch komplexer Lebenszyklus ist kühn, denn jedes Mal, wenn der Wurm einen neuen Wirt infiziert, kann er verdaut oder vom Immunsystem des Wirtes get?tet werden. Sind parasitische Würmer überm?ssig risikofreudig? Eine neue Studie legt nahe, dass der Lebenszyklus von Würmern weniger riskant ist, als bislang gedacht.

Forscher der Humboldt-Universit?t zu Berlin verglichen die Infektionsraten aus Hunderten von Experimenten mit verschiedenen Spulwurm-, Bandwurm- und Kratzwurmarten. Dabei fanden sie heraus, dass sich die Infektionswahrscheinlichkeit eines Wurmes im Laufe seines Lebenszyklus verbessert. Die Würmer haben im zweiten Wirt h?here Infektionsraten als im ersten und noch h?here im dritten Wirt. Dieser Anstieg scheint durch das Wachstum des Wurms verursacht zu werden; gr??ere Würmer hatten bessere Infektionsraten. Der Fischbandwurm infiziert also mit h?chster Wahrscheinlichkeit den Menschen - seinen letzten Wirt – denn der Wurm w?chst in Plankton und Fischen erheblich, bevor er als gr??ere Larve dem Menschen begegnet.

Diese Erkenntnis erkl?rt auch ein weiteres Mysterium: warum Würmer in kleinen Wirten so stark wachsen. Der Fischbandwurm kann auf bis zu 10 Prozent der K?rpermasse seines Plankton-Erstwirts heranwachsen. So gro? zu werden, kann mehrere Wochen dauern – eine lange Zeit im Leben eines Planktons. So ist die Wahrscheinlichkeit gro?, dass der Wirt stirbt, bevor der Wurm sein Wachstum beendet hat. Durch dieses aggressive Wachstum ist der Wurm allerdings besser in der Lage, den n?chsten Wirt zu infizieren. Obwohl es riskant ist, scheint das starke Wachstum in kleinen Wirten die Chancen für Würmer erheblich zu steigern, ihren gef?hrlichen Lebenszyklus beenden zu k?nnen.

Publikation

"Comparative analysis of helminth infectivity: growth in intermediate hosts increases establishment rates in the next host"

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Dan Benesh
Humboldt-Universit?t zu Berlin
Molekulare Parasitologie

dbenesh82@gmail.com