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Zwischen Wissenschaftsfreiheit und Sicherheitsverantwortung: Dual-Use-Forschung und Exportkontrolle im Dialog

Beitrag des Virologen Benedikt Kaufer, Freie Universit?t Berlin



Forschung lebt vom offenen Austausch, von internationaler Zusammenarbeit und dem Streben nach Erkenntnis – diese Freiheit ist grundrechtlich geschützt und eine zentrale Grundlage wissenschaftlicher Innovation. Gleichzeitig bringt besonders die sogenannte Dual-Use-Forschung – also Forschung mit potenziell zivilen?und?milit?rischen Anwendungsm?glichkeiten – eine besondere Verantwortung mit sich. Denn wissenschaftliche Ergebnisse k?nnen unter Umst?nden auch für sicherheitsgef?hrdende Zwecke missbraucht werden. Um Forschende in diesem Spannungsfeld nicht allein zu lassen, wurde an der Freien Universit?t Berlin, der Humboldt-Universit?t zu Berlin und der Charité – Universit?tsmedizin Berlin die Kommission für Ethik sicherheitsrelevanter Forschung (KEF) eingerichtet. Die KEF ber?t Wissenschaftler*innen, wenn ihre Projekte m?glicherweise sicherheitsrelevante Risiken bergen – sei es durch die erzeugten Technologien oder durch Kooperationen mit internationalen Partnern: beispielsweise mit Forschungseinrichtungen in L?ndern wie dem Iran oder Nordkorea, in denen besondere exportkontrollrechtliche und sicherheitsrelevante Rahmenbedingungen gelten. Leitfragen helfen dabei, Risiken frühzeitig zu erkennen und sie ethisch wie rechtlich zu reflektieren, ohne die Wissenschaftsfreiheit unn?tig einzuschr?nken. Die KEF unterstützt unabh?ngig, vertraulich und l?sungsorientiert – mit dem Ziel, verantwortungsvolle Forschung zu f?rdern.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Exportkontrolle. Denn nicht nur physische Güter, sondern auch Wissen kann exportkontrollrechtlich relevant sein – etwa bei der Weitergabe von sensiblen Forschungsergebnissen ins Ausland. Das Thema fand in der akademischen Praxis lange wenig Beachtung, gewinnt aber zunehmend an Relevanz. An der Freien Universit?t Berlin ber?t die Koordinierungsstelle?Exportkontrolle?Forschende in Fragen der exportkontrollrechtlichen Genehmigungspflicht, bei Kooperationsvorhaben oder beim postalischen Versand von Materialien. Ziel ist nicht die Verhinderung von Forschung, sondern die Gew?hrleistung von Rechts- und Handlungssicherheit. Es geht darum, Risiken frühzeitig zu erkennen und gemeinsam tragf?hige L?sungen zu finden – im Sinne einer forschungsfreundlichen, aber verantwortungsbewussten Wissenschaftspraxis.

Forschende der FU k?nnen sich mit ethischen Fragen an?kef@fu-berlin.de, mit exportrechtlichen Anliegen an?exportkontrolle@zuv.fu-berlin.de wenden.

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Website?Univ.-Prof., PhD Benedikt Kaufer