?Die Lernenden k?nnen Parameter ver?ndern und sofort die Auswirkung beobachten“
?Menschen lernen viel über Dinge, indem sie diese in die Hand nehmen, von allen Seiten betrachten und beobachten, wie sie auf ?nderungen reagieren“, sagt Dirk Brockmann, ?diesen tief sitzenden und effektiven Lernmechanismus nutzen die Explorable Explanations.“ Der Professor für Epidemiologische Modellierung von Infektionskrankheiten am Institut für Biologie und am Robert Koch Institut setzt in seiner Vorlesung ?Komplexe Systeme in der Biologie“ diese ?erforschbaren Erkl?rungen“ ein.
?Dazu geh?ren interaktive Illustrationen, um komplexe Zusammenh?nge gerade in der Biologie besser und intuitiv zu verstehen, etwa musterbildende Systeme, Schwarmverhalten oder biologische Netzwerke“, so Brockmann. Die Online-Anwendung gibt ?den Lernenden die M?glichkeit, Parameter am System zu ver?ndern und sofort die Auswirkung zu beobachten“. Bei den rund 20 Masterstudierenden in der Vorlesung – die Explorables erg?nzen die Pr?senzveranstaltung, es handelt sich also um sogenanntes Blended Learning – kommt dieser digitale Part gut an. Zur Vorlesung geh?rt ein Fachkurs in dem die Studierenden selbst Explorables programmieren, allerdings in der Programmiersprache netlogo, die nicht webbasiert ist. ?Viele Studierende ?u?ern jedes Jahr den Wunsch, Explorables in der webbasierten Sprache D3js zu programmieren, weil sie erkennen wie wertvoll so etwas ist.“
?Der Pay-off? ist riesig“
Der studierte Physiker und Mathematiker denkt auch deshalb über eine komplette Umstrukturierung seiner Lehre nach. ?Ich bin Universit?tslehrer, mit der Betonung auf Lehrer. Es gibt für mich nichts Erfüllenderes als Studenten, die gerne in meine Veranstaltung kommen und alles aufsaugen, und das funktioniert mit digitalen Methoden hervorragend.“ Denn auch wenn erst einmal mühevoll ausprobiert werden müsse, wie etwa Blogs, Foren, Videos und andere Medien zur Wissensvermittlung genutzt werden k?nnten, sei ?der Pay-off riesig“, so Brockmann. Wom?glich ist auch dieser spürbare Enthusiasmus ein Grund dafür, weshalb seine Lehrveranstaltung aktuell durch das bologna.lab gef?rdert wird. Im Sommersemester hatte es erstmals eine entsprechende Ausschreibung gegeben. Gesucht wurden E-Learning- und Blended-Learning- Formate, die in einem Lehrkontext an der HU angeboten werden.
Wie Sabrina Hahm vom bologna.lab erl?utert, soll ?Lehrenden die M?glichkeit gegeben werden, mit geringem Aufwand kleinere Projekte zum innovativen Einsatz digitaler Medien zu realisieren sowie digital gestützte Lehr-Lernformate zu erproben.“ Au?erdem sollten die Initiativen der einzelnen Institute gesammelt und sichtbar gemacht werden sowie ?zu einem universit?tsweiten Austausch über m?gliche Anwendungsszenarien“ beitragen, so Hahm. 13 Projektteams aus fünf Fakult?ten hatten sich beworben, eine sechsk?pfige Jury aus Lehrenden, Studierenden und Mitarbeitenden unterschiedlicher Fakult?ten begutachtete die Antr?ge, wobei die Nachvollziehbarkeit, Innovativit?t, Reichweite und Nachhaltigkeit die wesentlichen Auswahlkriterien darstellten. Nun werden aus Drittmitteln des bologna.lab-Projekts ?Studieren in Teilzeit“ sieben Projekte mit je 1.000 Euro gef?rdert.
W?hrend Prof. Brockmann diese Mittel verwendet, um eine Online-Plattform zu implementieren, in welche neue Explorable Explanations ohne viel Zeitaufwand eingebettet werden k?nnen, setzen Dr. Robert Kindler und Dr. Martin Lutz, beide wissenschaftliche Mitarbeiter am Institut für Geschichtswissenschaften, das Geld für einen Werkvertrag ein. Ein Student des Instituts betreut die technische Umsetzung der Publikationsvorhaben und unterstützt die Kursteilnehmenden bei Fragen und Problemen.
Digitale Lernmethoden werden immer wichtiger
Worum geht es hier? ?In unseren komplement?ren ?bungen ?Ludendorffs Ostimperium? Deutsch-sowjetische Abh?ngigkeiten 1918 – 1922’ und ?Atempause für Lenin? Deutsch-sowjetische Abh?ngigkeiten 1918 – 1922’ befassen sich die Studierenden aus der deutschen und der russischen beziehungsweise sowjetischen Perspektive mit dem Friedensvertrag von Brest-Litowsk 2018 sowie den unmittelbaren Nachkriegsjahren“, berichtet Kindler. ?Dabei kommt auch Blended Learning in Form einer Datenbank, die im Lauf des Semesters mit Beitr?gen gefüllt wird, zum Einsatz.“
Die insgesamt etwa 25 Studierenden untersuchen in sechs Arbeitsgruppen das deutsch-sowjetrussische Verh?ltnis, arbeiten in Archiven, setzen sich mit digital zug?nglichen Quellen auseinander und speisen ihr Wissen in die Forschungsdatenbank ein. ?So ist sichergestellt, dass alle auf dem gleichen Wissensstand sind und von den Recherchen der anderen profitieren“, führt Kindler aus. Immer wieder weisen die Historiker auf den massiven Umbruch in ihrem Fach hin, sei es, weil Prim?rquellen zunehmend digitalisiert werden, sich die Techniken geschichtswissenschaftlichen Forschens ver?ndern, der Anteil an Onlinejournalen und neuen Publikationsformaten rasant w?chst, gleichwohl Papierpublikationen die st?rkste Bedeutung haben.
Und die Lehre? ?Es liegt auf der Hand“, so Martin Lutz, ?dass digitale Lehrmethoden einen immer gr??eren Stellenwert einnehmen werden. Also machen wir uns damit vertraut und setzen ein, was uns sinnvoll erscheint.“ Auch für die meisten der Teilnehmenden ist es das erste Mal, dass sie mit den digitalen Techniken des Fachs in Berührung kommen, sie profitieren etwa vom erleichterten Quellenzugang, von Literaturverwaltungsprogrammen oder Plattformen zur Ideenfindung und zu kollaborativem Arbeiten. Dabei sind sie ?mit gro?artigem Engagement am Werke“, freut sich Lutz. Eine sch?ne Best?tigung für das bologna. lab, das laut Sabrina Hahm bereits ?die n?chste Ausschreibungsrunde zur F?rderung von Digitalisierungsprojekten für das Sommersemester 2018 plant“.
Autor: Michael Thiele
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