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Grenzen aus Papier sortieren Menschen aus

Der HU-Forscher Steffen Mau zeigt in seinem neuen Buch, warum Mobilit?t ein Privileg reicher Gesellschaften ist und der Geburtsort oft ¨¹ber die Bewegungsfreiheit der Menschen entscheidet. Aktuelles Beispiel: Afghanistan.
Steffen Mau sitzt auf einer Bank und liest in einem Buch

Prof. Dr. Steffen Mau,?Foto: Matthias Heyde

Steffen Mau hat mit ?Sortiermaschinen¡° ein Buch ¨¹ber die Neuerfindung der Grenze im 21. Jahrhundert geschrieben. Darin zeigt er, wie Grenzen und Grenzkontrolle unter den Bedingungen der Globalisierung umgebaut werden. Grenzz?une, die r?umliche Verlagerung von Kontrolle und Smart Borders sorgen daf¨¹r, dass Menschen immer st?rker den Logiken des Sortierens unterworfen werden.

Nachdem sich die nationalstaatlichen Grenzen mit der Globalisierung zu ?ffnen schienen, sind neue physische Fortifizierungen, aber auch Mauern aus Papier und Daten entstanden. Diese schlie?en aus, dr?ngen zur¨¹ck und filtern zwischen Willkommenen und Unwillkommenen. Dadurch ist Mobilit?t f¨¹r Menschen in Afrika, Asien oder S¨¹damerika oftmals ein Privileg, f¨¹r das sie hart k?mpfen m¨¹ssen, w?hrend Menschen in westlichen Gesellschaften es einfach bekommen.?

Menschen sind abh?ngig von globalisierten Grenzregimes

Sichtbar wird dies etwa an den Au?engrenzen der EU. Dort finden sich riesige Lager, in denen Menschen unter ?u?erst prek?ren Umst?nden leben ¨C?etwa im griechischen Moria. Auch die katastrophale Situation in Afghanistan ¨C und konkret in Kabul ¨C?zeigt, wie sehr Menschen, die das Land verlassen wollen, abh?ngig von globalisierten Grenzregimes sind, die??territoriale Kontrolle und Selektivit?t durchsetzen. Sie sind Opfer machtvoller Sortiermaschinen, werden gleichsam immobilisiert. Obwohl sie zum Beispiel schnell Visa bekommen sollten, hemmt die B¨¹rokratie die n?tige und eigentlich einfach zu realisierende Mobilit?t.

Mehr dazu im Interview.?Darin erl?utert der Leibniz-Preistr?ger und vielbeachtete Makrosoziologe seine neuesten Forschungsergebnisse

Prof. Dr. Steffen Mau ist am Institut f¨¹r Sozialwissenschaften der Humboldt-Universit?t zu Berlin im Bereich Makrosoziologie als Lehrbereichsleiter t?tig. Sein Buch ?Sortiermaschinen. Die Neuerfindung der Grenze im 21. Jahrhundert¡°, ist ab 26. August im?Verlag C.H.Beck?erh?ltlich: Klappenbroschur, 189 Seiten mit f¨¹nf Abbildungen, 14,95 €.

Pressekontakt

Hans-Christoph Keller
pr@hu-berlin.de