August Wilhelm von Hofmann
* 08.04.1818 Gie?en, ? 05.05.1892 Berlin

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1845 Professor für Chemie in London
1867 Professor für Chemie in Berlin
1883 Mitglied des Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste
1886 Pr?sident der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und ?rzte
Rektor der Friedrich-Wilhelms-Universit?t zu Berlin 1880/81
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August Wilhelm Hofmann studierte Chemie ab 1836 bei Justus von Liebig in Gie?en. Er wurde Liebigs Assistent und promovierte bei ihm 1841. Schon in seiner Dissertation über die Basen des Steinkohlenteers hatte Hofmann die Existenz von Chinolen und Anilin nachgewiesen. Diesen Verbindungen und ihren Derivaten blieb er sein Leben lang treu. Hofmann habilitierte sich 1845 und ging als Privatdozent für Chemie nach Bonn. Noch im gleichen Jahr übernahm Hofmann auf Empfehlung Liebigs und auf Wunsch des englischen Prinzgemahls Albert eine Professur am Chemischen Institut der Royal School of Miners in London. Zugleich wurde er mit der Errichtung des College of Chemistry in London beauftragt, dessen Leitung ihm nach der Fertigstellung übertragen wurde. Zwanzig Jahre forschte er an dem Institut und hat eine Vielzahl sp?ter bedeutender Schüler auf dem Gebiet der Teerfarben ausgebildet. Hofmann und seine Schüler hatten wesentlichen Anteil an der Entwicklung und wirtschaftlichen Verwertung der Teerfarbstoffchemie für Textilf?rbung. Teer war bis dahin ein Abfallprodukt bei der Koksgewinnung aus Steinkohle. Jetzt wurde Teer zum wichtigsten Ausgangsmaterial für die industrielle organische Chemie. Hofmann entdeckte auch die Vitalfarben, die die Epoche machenden Arbeiten von Robert Koch, Paul Ehrlich und Emil von Behring in der Erforschung der Bakterien erm?glichten.
Den Ruf an die Universit?t in Berlin erhielt er 1864. Hier wirkte er bis zu seinem Tode. 1880 hielt er seine? Rektoratsrede zu dem Thema "Die Frage der Theilung der philosophischen Facult?t". Seine ehemalige Privatbibliothek befindet sich heute mit ca. 8.000 Büchern in der Zweigbibliothek Naturwissenschaften in Berlin Adlershof. Hofmann gründete im Jahr 1867 zusammen mit Adolf von Baeyer, Carl Alexander von Martius, Carl Bernhard Scheibler und Emil Schering die Deutsche Chemische Gesellschaft und wurde deren erster Pr?sident. Sein Grab befindet sich auf dem Dorotheenst?dtischen Friedhof in Berlin-Mitte.
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