Humboldt-Universit?t zu Berlin

Kunster?ffnung im Hauptgeb?ude

Einleitung am 12. Oktober 2009

"Erst forschen, dann anwenden" hat der gro?e Max Planck einmal gesagt. Das wirkt wie eine kluge Gegenparole zu der - wie es in einem geistreichen Titel einer hiesigen Ringvorlesung über die elfte Feuerbachthese unseres Studenten der Rechtswissenschaften Karl Marx hei?t - angeschlagenen These, die manche in unserem Hause mit aller Energie verteidigen und andere mit derselben Energie von der Wand genommen haben wollen. Wir haben - im Endergebnis eines Wettbewerbs und einer Entscheidung eines Preisgerichtes - die angeschlagene These zart kontextualisiert, wenn ich dies so sagen darf: "Vorsicht, Stufe!" hat die Künstlerin Ceal Floyer auf alle Stufen des Haupttreppenhauses vor und neben die Feuerbachthese geschrieben und dieser Satz ermahnt zur Vorsicht und zum Nachdenken nicht nur im Blick auf die wenig sinnvolle Marxsche Alternative von Interpretation und Ver?nderung, die das vergangene Jahrhundert doch so tief gepr?gt hat. Zeiten des Nachdenkens sind kostbar geworden an der deutschen Universit?t, wo man an die Stelle der Zeit, die früher für das Nachdenken zur Verfügung stand, die Sitzungen von Gremien und das Schreiben von Drittmittelantr?gen gesetzt hat. Unser Jubil?um gibt Gelegenheit, mit anderen gemeinsam nachzudenken und gibt diese Gelegenheit insbesondere mit Ceal Floyers Kunstwerk, für dessen Installation ich vielen hier im Hause zu danken habe: Der Künstlerin, den Mitgliedern des Preisgerichtes, für die mein Kollege Thomas Schmidt das Wort nehmen wird, aber vor allem den Sponsoren aus der Humboldt-Universit?tsgesellschaft HUG, für die gleich Nikolaus Breuel sprechen wird: Hartwig Piepenbrock, unser Ehrenvorsitzender, hat namhafte Beitr?ge geleistet, aber auch weitere, teils anonyme Spender: Wir danken sehr, sehr herzlich dafür.


Prof. Dr. Dr. h.c. Christoph Markschies
Pr?sident der Humboldt-Universit?t